Gerhard Mensching, geboren am 11. 10. 1932 in Riga (Lettland); Sohn des Religionswissenschaftlers Gustav Mensching und dessen Frau Erika Mensching. 1936 Umzug nach Bonn. 1939–1942 Besuch einer Bonner Volksschule, anschließend des Beethoven-Gymnasiums. 1953 Abitur. 1953–1961 Studium, zunächst der Germanistik, dann der Jurisprudenz in Bonn und Berlin, schließlich der Germanistik, Allgemeinen Sprachwissenschaft und Vergleichenden Religionswissenschaft in Bonn. 1957 erste Aufführung eines Puppenspiels in Bonn. 1958 erste Präsentation seines „Taschentheaters“. 1961 Promotion zum Dr. phil. an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1963 Dozent, zunächst an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ab 1965 an der Ruhr-Universität Bochum. Gelegenheitsschauspieler. 1977–1979 Vorstandsmitglied der Union Internationale de la Marionette (UNIMA). 1976–1985 Präsident des Deutschen Bundes für Puppenspiel. Mensching starb am 8. 1. 1992 in Bochum.
* 11. Oktober 1932
† 8. Januar 1992
von Joachim Wittkowski
Essay
Literarisches Spiel und allgegenwärtige Erotik sind die Kennzeichen der Bücher Gerhard Menschings. Das zeigt bereits sein literarisches Debüt, das er 1982, fast fünfzigjährig, mit „Löwe in Aspik“ gab. Menschings künstlerische Neigungen reichten jedoch bis in die Jugendzeit zurück. Schon im Jahr seines Abiturs hatte er mit einer Erzählung seinen „ersten Leseerfolg“ („Frühe Jahre in Klappholttal“). Ein Jahr später riet Thomas Mann, dem Mensching eine Textprobe gesandt hatte, dem jungen Studenten, er möge seine „akademischen Studien jedenfalls ...